Dr. Astrid Freudenstein

Erfahrungsbericht

Immer wieder wechseln Journalisten die Fronten und gehen in die Politik: Willy Brandt, Christian Ude, Wolfgang Clement oder Markus Söder sind einige bekannte Namen unter ihnen. Auch mir ist es so gegangen. Nach meinem PNP-Stipendium arbeitete ich zunächst zwölf Jahre lang beim Hörfunk des Bayerischen Rundfunks in München. Danach wechselte ich erst einmal von der Praxis in die Theorie: Ich wurde Dozentin für Medienwissenschaft. Nach drei Jahren an der Uni Regensburg zog ich völlig unerwartet in den Deutschen Bundestag ein – und war somit Berufspolitikerin. Doch gerade in der Politik ist meine Ausbildung im Journalismus Gold wert. Ich habe in meinen PNP-Jahren so unendlich viel gelernt: Texte schnell zu erfassen, die richtigen Worte zu finden, auch kleine Anliegen ernst zu nehmen und – durchzuhalten. Ich denke oft und gern an meine ersten Monate bei der Deggendorfer Zeitung zurück. Mein Artikel über die Rosskastanienminiermotte war sogar einer Münchner Zeitung ein Infohonorar wert! Wenn heute ein Bürger zu mir kommt und eine Schädlingsplage an den Kastanien beklagt, kümmere ich mich darum. Mit dem gleichen Engagement wie damals in der PNP-Lokalredaktion.


Dr. Astrid Freudenstein war von 1994 bis 1997 Stipendiatin. Sie wendet ihre Kenntnisse aus dem journalistischen Handwerk heute in der großen Politik an: 2013 überraschte sie der Einzug in den Deutschen Bundestag selbst.